Euronat: Wir hatten schon einiges darüber gehört, viel positives, wenig negatives. Trotzdem fuhren wir mit gemischten Gefühlen in den Südwesten von Frankreich.... riesiges Naturistengelände....  1200 Plätze..... Schäden vom Wintersturm Lothar.....Ölpest an Frankreichs Westküste.... unbeständiges Wetter...


Ums vorweg zu nehmen, wir wurden positiv überrascht, was heißen soll, wir waren begeistert von Euronat. Die vielen Naturisten verlaufen sich auf dem riesigen Gelände und wir hatten fast drei Wochen herrliches Wetter. Wer so wie wir Euronat vorher nicht gesehen hat, merkt auch wenig von den Sturmschäden und von der Ölpest dort keine Spur. Aber der Reihe nach.....


Die Anreise hatten wir über die Autobahn Metz - Paris gewählt. Die Umgehung um Paris haben wir ohne Probleme hinter uns gebracht (gut ausgeschildert). Hinter Orléans, nach circa 600 km haben wir uns den Schloßcampingplatz in Muides-sur-Loire, Camping Le Château des Marais als Übernachtungsplatz ausgesucht. Ein schöner Platz mit Freischwimmbad und gutem Restaurant.

Am nächsten Tag ging es weiter über Tours - Poitiers - Niort bis Saintes. Dort hatten wir die Autobahn verlassen und fuhren nach Royan, um dort mit der Fähre überzusetzen. In Royan muß man immer auf die Straße gemalte Bezeichnung "Bac" achten, die einem zum Fährhafen bringt. Dort kamen wir direkt auf die erste Fähre über die Girondemündung. Das Beladen der Fähre ist Millimeterarbeit und jeder Raum wird ausgenutzt. Es ist trotzdem ein Erlebniss, dass man nicht versäumen sollte, zudem spart man ca. 200 km für den Landweg über Bordeaux.     

In Point de Grave angekommen, sind es vielleicht noch 20 km bis Euronat, das schon weit vorher ausgeschildert ist. Nach der Anmeldung an der Rezeption, wird man in seinen jeweiligen Bereich: Haus, Mobilhome, Mietzelt, Zeltplatz oder so wie wir Caravaningbereich geschickt. Dort bekommt man einen Stellplatz zugewiesen bzw. man wird zu seinem reservierten Platz gebracht.

Die Plätze liegen unter hohen Pinien im Halbschatten, mit meist nur einem Nachbarn zur linken und rechten Seite. Nach hinten hat man einen Blick in den herrlichen Wald mit Büschen und Heidepflanzen.

Man sollte gegen die ab und zu "fliegenden" Pinienzapfen einen Schutz beim Sitzen haben. Da die Dinger aus gut 10 m herunterkrachen, kann das weh tun.


Nach dem Absetzen der Kabine und dem Aufbau des Vorzeltes, hieß es erst einmal ab an den Strand. Wir waren überwältigt vom Anblick des sich bis zum Horizont erstreckenden Sandstrandes mit der vorgelagerten Dünenlandschaft.

Nun wußten wir, was wir die nächsten Tage unternehmen würden: Sich an diesem herrlichen Strand in der Sonne aalen, in die manchmal bis drei Meter hohen Wellen stürzen und lange Strandspaziergänge machen. Aber da das Baden im Atlantik nicht ungefährlich ist, sollte man sich immer im überwachten Abschnitt tummeln. Dieser Bereich wird durch zwei Flaggen am Strand abgesteckt. Zudem sollte man auf die oberhalb des Strandes am Rettungsdienstgebäude angebrachte Flagge achten. Grün für ungefährlich (aber auch langweilig), gelb für gefährlicher, aber überwacht (tolle Wellen) und rot für Badeverbot.


Wer nicht nur am Strand liegen möchte, dem bieten sich tolle Fahrradwege z.B. nach Montalivet. Apropos Fahrrad, ohne dieses Hilfsmittel sind die Wege in Euronat ziemlich lang, deshalb eins mitnehmen oder dort leihen.


Abends war meistens das Dorfzentrum unser Ziel. Dort hatten wir im Laufe unseres Aufenthaltes fast alle Restaurants ausprobiert. Deshalb eine kurze "Gourmetkritik" ;-):



Dazu gibt es noch ein Selbstbedienungsrestaurant mit Pizza, Pommes oder Hähnchen zum mitnehmen, die man aber auch vor Ort auf Bänken mit mitgebrachtem "Vin" verzehren kann. Achtung, dort liegen noch andere lecker aussehende Speisen, doch sind diese kalt und zum Selbstwärmen gedacht. Zudem gibt es an der "Boucherie" Grillfleisch zu kaufen, um es am danebenstehenden Grill selbst zu brutzeln.


Ansonsten kann man zum Selbstverpflegen im Dorfzentrum alles kaufen was das Herz begehrt. Von Metzgerei, über Fischgeschäft, Lebensmittel, Bäckerei (etwas auserhalb), Weinhandlung bis zum gut sortierten Bioladen ist alles vorhanden. Zudem gibt es Geschäfte für Souvenir/Camping- und Strandartikel, einen Zeitschriften/Buchladen (viele Deutschsprachige), ein Elektrogerätegeschäft und einen Fotoladen. An Serviceleistungen gibt es einen Waschsalon, ein Fahrradverleih und eine Bank, die aber nur Schecks wechselt (nächster EC-Automat in Montalivet).

An Unterhaltung wird natürlich auch einiges geboten.


Für die Sportlicheren unter uns:


Tennis, Bogenschießen, Fußball, Volleyball, Tischtennis, Basketball, Reiten, Schwimmen (in der Halle), Jogging, Gymnastik, etwas ruhiger Minigolf und manches mehr.


Wenn man seine Zeit lieber kreativ verbringen möchte, gibt es:


Zeichnen, Töpfern, Basteln, Musizieren, Tanzen ......


Wer es ganz ruhig liebt:


Läßt sich im Thalassozentrum bei Massage, Thallassotherapie oder Sauna verwöhnen.


Für die Kinder gibt es zwei Clubs:


"Les Pitchouns" von 3-6 Jahren und "Les P´tits Loups" von 7-12 Jahren. Für die noch älteren gibt es Kino, Disco, den Spielsalon und jede Menge mehr.


Noch ein paar allgemeine Anmerkungen zu Euronat:


Die Anlage ist sehr familienfreundlich, es wird immer etwas für alle Altersklassen geboten.


Der Platz wird ständig von Securityleuten überwacht, selbst nachts und am Strand sind welche unterwegs.


Die Anlage ist sehr sauber, die Sanitäranlagen werden mehrmals am Tage gereinigt.


Grasse Verstöße gegen die Platzordnung werden rigoros geahndet, soll heißen Platzverweis.


Die Umgebung bietet nicht so viele Attraktionen wie an der Céze, aber einiges haben wir uns doch angeschaut:



Hier noch ein paar Fotos von den Ausflügen:



An einem der wenigen nicht so sonnigen Tagen sind wir nach Bordeaux

Nach fast drei Wochen hieß es dann Abschied nehmen, wir haben uns sehr gut erholt, uns hat es sehr gut gefallen und wir waren bestimmt nicht zum letzten mal dort. Zum Abschluß noch die herrlichen Sonnenuntergänge in Euronat.

Den Rückweg hatten wir wieder mit der Fähre nach Royan gewählt, sind dann aber nur bis Orléans und von dort über Montargis, Sens nach Troyes. Wir übernachteten auf dem Camping Municipal in Pont-Ste-Marie und haben noch einmal das Französiche Essen im 200m entfernten "Bistro DuPont" genossen. Von dort ging es dann über Châlons-sur-Marne und Metz endgültig nach Hause.


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Die Mühle von Vensac